Der Lernort an der Uni Wuppertal 2016

Der Lernort gestaltet einen Tag mit mehreren Workshops bei dem AStA-Kongress „Studieren in Zeiten des Wachstumsparadigmas“ an der Uni Wuppertal 2016

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Konzeption, Organisation und gemeinsame Umsetzung mit Tanja Adam-Heusler, Chris Jarmuschewski, Holger Kreft, Andreas Poggel, Daniela Saleth, Jana Rasch, Jonathan Ries

Der Lernort wirkte für einen Tag am mehrtägigen AStA-Kongress „Studieren in Zeiten des Wachstumsparadigmas“ an der Bergischen Universität Wuppertal mit. Bei dem von AStA-Referent Lukas Vaupel initiierten, konzipierten und mit weiteren AStA-Mitgliedern veranstalteten Studierenden-Kongress beteiligten sich sieben Mitglieder des Lernort-Netzwerks mit Workshop-Angeboten an der Gestaltung des zweiten Kongress-Tags am 4. November 2016.
Der Lernort war vertreten mit Tanja Adam-Heusler, Chris Jarmuschewski, Holger Kreft, Andreas Poggel, Jana Rasch, der Familie Jonathan Ries und Daniela Saleth mit deren vier Monate jungen Tochter Kosma, die es, wohlversorgt durch ihre Eltern, den ganzen Tag gut zwischen all den Großen aushielt.
Die Lernörtler hatten es sich zum Ziel gesetzt, den Studierenden spannende Anregungen insbesondere zum Thema Geld und Wirtschaft zu geben und zugleich auch einen Teil ihrer Philosophie näher zu bringen. Dazu gehört es auch, immer wieder auf die Bezüge zwischen uns einzelnen Menschen und den Institutionen und Systemen deutlich zu machen, in die wir eingebettet sind, die uns teilweise stützen, aber auch einengen und festlegen, die wir aber auch verändern und mitgestalten wollen.
Die „Geldbörsenschau“ eignet sich hervorragend, um solche Verbindungen sichtbar zu machen – indem sie ein kleines Tabu bricht: Wir reden mal über den Inhalt unserer Geldbörsen! Anhand der Dinge in unseren Portemonnaies wie Münzen und Scheine, EC- und Kreditkarten, Rabatt-Kundenkarten, Versicherungskarten, Personalausweise und Reisepässe, Semestertickets und Fotos wurde deutlich, welche materiellen Sicherungssysteme die TeilnehmerInnen nutzen. Dabei zeigte sich auch, welche „Vereinbarungen” wir mit den entsprechenden kartenausgebenden Organisationen ausdrücklich, stillschweigend oder unbewusst getroffen haben und welche Verpflichtungen wir eingegangen sind, um uns materiell abzusichern. Auch welche sonstigen Zusagen wir gegeben haben, wurde deutlich – etwa zu Beiträgen zum Gemeinwohl wie mit Hilfe von Organspendeausweisen.
Zahlreiche Hinweise gab es darauf, welche Standards sich in der Szene, der die Studierenden und auch die Lernörtler offenbar größtenteils angehören, entwickelt haben. Da stellten sich vermeintliche „moralische Pflichten” heraus, etwa welche Alternativen zu den bestehenden Systemen mensch nutzen sollte, bspw. bei welcher Bank mensch sein Konto haben sollte. Allerdings waren auch manche Alternativen noch gar nicht bei allen Teilnehmenden bekannt.
Gemeinsam mit den Workshop-TeilnehmerInnen entwickelten die Lernörtler das Programm des Nachmittags, ausgehend von den Beobachtungen bei der Geldbörsenschau und aufgrund der Angebote der Lernortgruppe. Dazu wurde das Verfahren des Schnellkonsensierens genutzt.
Dabei wurden für verschiedene Programmpunkte die Widerstände der Anwesenden gegen Varianten abgefragt, wodurch sich die Variante mit dem minimalen Gesamtwiderstand ermitteln ließ. Das funtionierte sehr gut.
Schießlich gab es zwei parallele Unterangebote: Unter dem Titel „Weniger ist mehr” gaben Lernörtler Erfahrungen mit den praktischen Veränderungen an ihrer Lebensführung weiter. In einem anderen Workshop wurde die Möglichkeit eröffnet, an Strukturaufstellungen zu Themen des Kongresses teilzunehmen (Fotos), die dann eben auch zu Veränderungen führen können.
Am Abend vertraten Holger Kreft und Jonathan Ries den Lernort in der Podiumsdiskussion, in der aus verschiedenen Perspektiven der Blick auf das Thema Wirtschaftswachstum gerichtet wurde.