Seit Oktober 2017 bin ich ehrenamtlich bei der Initiative Kreuzkirche tätig. Erst gut einen Monat vorher hatte ich diesen Ort überhaupt zum ersten Mal so richtig wahrgenommen und stand dann auch gleich zum ersten Mal in der Kirche und durfte den Raum auf mich wirken lassen. Mich hat das Entwicklungspotenzial des Gebäudes auf seiner „Kircheninsel“ in seiner unmittelbaren Umgebung und mit seiner besonderen Lage im Quartier sofort „angesprungen“.
Da die Kirche nur zu einem geringen Teil ausgelastet war, kam mir sofort der Gedanke, dass hier Raum für einen interreligiösen Dialog geöffnet werden könnte. Dabei war jedoch auch nicht zu übersehen, dass wir es hier natürlich mit einem Raum zu tun haben, der durch eine starke christliche Symbolik geprägt ist – eine große Herausforderung für die Öffnung auch für nicht-religiöse Menschen, wenn zugleich auch die heilige Anmutung des Ortes bewahrt bleiben soll. Können wir Menschen anderer Religionen und Kulturen wie auch nichtreligiöse Menschen dafür gewinnen, sich hier in einen gemeinsamen Entwicklungsprozess einzubringen? – Die Möglichkeit wieder Neuland zu betreten, lockte und lockt mich – und zwar in mehrfacher Hinsicht:
- Einzelne Themen sind für einige von uns (mich eingeschlossen) noch sehr neu.
- Die Kirche steht in einem sehr „bunten“ Quartier, das sich nicht gerade durch großen Wohlstand, aber durch einige bürgerschaftliche Initiativen und durch eine weitgehend geschlossene, attraktive gründerzeitliche Bausubstanz auszeichnet.
- Die meisten der Engagierten haben sich zu einer Gruppe zusammengefunden, ohne sich vorher gekannt zu haben.
- Der offene Möglichkeitsraum ist eine ziemlich anspruchsvolle Vision, die das Vorstellungsvermögen vieler Partner sehr stark herausfordert.
- Der gemeinsame Entwicklungs- und Gestaltungsprozess ist bislang nur mit geringen Ressourcen ausgestattet und wird daher zzt. noch weitestgehend ehrenamtlich bewältigt. Das ambitionierte Vorhaben auch materiell abzusichern, ist eine enorme Aufgabe.
Ich bringe über 20 Jahre Erfahrung ein, die aus der Unterstützung und Beratung gerichteter Netzwerke und Gruppen stammen – hauptsächlich zu den Themen Nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz auf lokaler, regionaler und Landesebene. Seit 1995 arbeite ich immer wieder transdisziplinär. Hinzu kommen die Erfahrungen, die ich seit 2013 bei der Entwicklung des Lernortes machen konnte.
Dabei sehe mich selbst als:
- Vermittler zwischen unterschiedlichen Arbeitskulturen und Wertesystemen
- Unterstützer im „Reframing“ und Träger neuer Anstöße und Methoden. Diese führe ich entweder selbst durch wie den Traumkreis aus dem Dragon Dreaming oder die Anwendung der Business Model Canvas zur Entwicklung des „Gelingensmodells“, also des Geschäftsmodells für unsere gemeinnützige Unternehmung
- Unterstützer für Spezialisten bei der Durchführung ihrer Methoden wie das Storytelling
- Offen für den Umgang mit „neuen“ und „offenen“ Arbeitssituationen und als Vermittler zwischen divergenten Bedürfnissen und Interessen, Erwartungen und Befürchtungen, Hoffnungen und Wünschen
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