Impulse der ersten Phase Lernort 2013-2017

zurück zum Lernort Wuppertal

Für mich selbst bestand die Bereicherung durch den Lernort neben den konkreten menschlichen Begegnungen und neben den neuen Einsichten und Erfahrungen zum Thema Geld und Wirtschaft auch darin, dass ich – wie beabsichtigt – selbst noch viele andere neue Dinge dazulernte, kennenlernte bzw. streifen konnte. Direkt oder indirekt kam ich mit vielen neuen Ideen, Methoden und Verfahren in Berührung. Außerdem konnte ich bereits bekannte Gedanken vertiefen und für mich weiterentwickeln. Ich habe die Themenfelder zu sechs Fragenkomplexen zusammengefasst und ihnen die Methoden, Konzepte und Unterthemen zugeordnet, die mir im Zusammenhang mit dem Lernort 2013-2017 begegnet sind:

1. Wie kann eine wertschätzende Gruppenkommunikation, wie kann eine kreative und produktive Zusammenarbeit organisiert werden? Welche Entscheidungsmethoden wollen wir nutzen? Wie können wir unsere störenden oder auch fördernden Denk- und Verhaltensmuster identifizieren? Wie können Schutzräume für junge und zarte Entwicklungen, wie können „Keimzellen des Neuen“ im Bestehenden entwickelt und gesichert werden? Wie können sich Menschen persönlich weiterentwickeln? Wie erkennen wir welche Haltungen und Werte in unserem eigenen Denken und Handeln und in dem der anderen Menschen, und wie gehen wir damit um?
  • Council (vermittelt durch Oliver Sachs)
  • Gewaltfreie Kommunikation (nach Marshall B. Rosenberg vermittelt durch Andreas Poggel)
  • Theorie U (nach Carl Otto Scharmer)
  • Tribal Technologies (nach Kelly Bryson und durch ihn selbst vermittelt)
  • Dialog (nach David Bohm, vermittelt durch Heinz Verst)
  • Gemeinschaftsbildung (nach John Croft und vermittelt durch Oliver Sachs)
  • Phasen der Teambildung (bspw. nach Tuckman)
  • Schattenarbeit (vermittelt durch Michael Espenlaub)
  • Lernstile (wertorientierte Lernstile nach Taylor Protocols, Lern-Typen nach Honey und Mumford)
  • Strukturaufstellungen (vermittelt durch Tanja Adam-Heusler)
  • Konsensieren (vermittelt durch Daniela Saleth)
  • Geldbörsenschau (vermittelt durch Silvia Hable)
  • The Art of Hosting (angestoßen durch die Knowmads in Amsterdam)
  • Ansätze zu gemeinsamer Schauspielarbeit (unterstützt durch Jonathan Ries)
  • Spiral Dynamics (von Don Beck und Chris Cowan auf der Grundlage der Theorien von Clare W. Graves, vermittelt durch Tom Schönknecht, woraus für die Zeit 10/2016 – 12/2017 der Experimentelle Integrale Salon entstand)
2. Wie kann ein Netzwerk um ein bestehendes kleines Unternehmen den favorisierten Werten entsprechend aufgebaut oder entwickelt und sinnvoll organisiert werden? Wie kann sich die Silvio-Gesell-Tagungsstätte entsprechend wandeln? Wie können wir überhaupt Gelingensmodelle für sozial-ökologische Unternehmen erarbeiten, die sich aus dem Netzwerk heraus entwickeln könnten? Wie können sich Menschen, die sich alternativ, d.h. auf neue andere Werteprioritäten ausrichten, materiell absichern?
  • Dragon Dreaming (nach John Croft, durch Ilona Koglin und Oliver Sachs vermittelt)
  • Business Modell Canvas (nach Osterwalder und Pigneur durch Uljana Engel, Uni Wuppertal, vermittelt)
  • Ideen zur Organisationsentwicklung (bspw. die drei „Durchbrüche“ nach Frederic Laloux)
  • Design Thinking und dessen Weiterentwicklungen sowie hybride Formate (durch Michael Plein vermittelt)
  • Lean Start up (angestoßen durch den Gründerstammtisch Wuppertal)
  • geeignete Rechtsformen, um Anliegen zu unterstützen (e.V., gGmbH, Genossenschaft, Stiftung, gAG, …)
  • Storytelling (angestoßen durch die Knowmads in Amsterdam)
  • Entwicklung eines „Finanzierungsvielfüßlers“ (ein Mix von Finanzierungsstrategien)
  • Modelle der Finanzierung über Spenden (Beratung durch Hugo W. Pettendrup, HP-FundConsult)
  • Solidarische Gesundheitsförderung und Absicherung im Krankheitsfall statt herkömmlicher Krankenversicherung (Artabana e.V., Samarita e.V. u.a.)
  • Wirklich solidarische Formen des Teilens und gemeinsamen Nutzens: Foodsharing Wuppertal, Urbanes Gärtnern
3. Wie sehen wir uns in dieser Welt verortet? Woran sehen wir uns (rück-)gebunden? Was ist uns heilig? Was in unserer Welt ist noch unverfügbar? Wozu fühlen wir uns verpflichtet? Welche Bedeutung hat das Geistige in der Welt neben dem Materiellen (für mich)?
  • Gespräche über Spiritualität und die Religionen
  • Übungen zu Kontemplation und Meditation
4. Wie geschieht Veränderung? Wie kommt das Neue in die Welt und wie breitet es sich aus? Wie verschwindet das Alte? Wie spielen dabei (menschengemachte) Strukturen und individuelles menschliches Handeln zusammen? Welche Motivationen spielen eine Rolle, und welche Bedürfnisse werden berührt?
  • neue Lernkulturen
  • verschiedene Modelle der Veränderung bei Individuen, Gruppen und Gesellschaften (Modelle und Metaphern für Transformation bzw. Metamorphose: Reise, Verpuppung)
  • „Structure-Agency-Debate“: Was bestimmt die Gesellschaft mehr: die Strukturen oder das Handeln der einzelnen Menschen? Oder ist es vielmehr ein feinteiliges Wechselspiel zwischen beiden Bereichen/Polen?
5. Wann ist es angemessen, etwas zu tun oder etwas sein (oder los-)zu lassen? Wie viel aktive Gestaltung ist hilfreich, um gut loslassen zu können (!) und was und wie viel sollten wir loslassen, vielleicht auch um dann wieder Entfaltung und Gestaltung überhaupt zu ermöglichen? Wie viel Struktur und wie viel Freiheit braucht insbesondere Bildung, mit der sich Menschen auf die Zukunft vorbereiten wollen? Brauchen sie „Rankhilfen“ oder „Leitplanken“? Bzw. wer braucht was?
  • Erarbeitung eines pädagogischen Konzeptes bei der Vorbereitung auf das Sommer-Kolleg der Drachenreiter (2016-2017) im Rahmen der Ko-Kreativen Konferenz, konzipiert und umgesetzt von Michael Plein und Thomas Wilharm am 10.02.2017
6. Wie sind die Machtverhältnisse in unserer Welt? Wer hat das Sagen? Wem gehört die Welt? Wie nehmen wir die Verhältnisse wahr? Und was beeinflusst unsere Wahrnehmung? Wie können wir Einfluss nehmen auf die Verhältnisse in der Welt; wie können wir mitgestalten?
  • Analyse von Machtverhältnissen und Einflussnahmen
  • Was sind die Risiken stark vereinfachender, unangemessen verkürzender und pauschalisierender, auch diskriminierender Erklärungen für ungerechte bzw. unerwünschte Machtverhältnisse?
  • Wie lassen sich ungerechte bzw. unerwünschte Machtverhältnisse verändern? (Herausarbeiten konkreter Ansatzpunkte und Wege in verschiedenen Workshops und Seminaren)